Sport bei koronarer Herzkrankheit

Welche Sportarten eignen sich?

 Bewegung sollte auch Spaß machen. Fast jeder findet eine Sportart, die ihm gefällt.
Sandra Göbel/Deutsche Herzstiftung Bewegung sollte auch Spaß machen. Fast jeder findet eine Sportart, die ihm gefällt.

Wer sich regelmäßig bewegt, senkt dadurch das Risiko für Herzinfarkt und Herzschwäche. Das gilt auch für Menschen mit einer bestehenden Erkrankung der Herzkranzgefäße. Die Deutsche Herzstiftung verrät


Wer sich regelmäßig bewegt, senkt dadurch das Risiko für Herzinfarkt und Herzschwäche. Das gilt auch für Menschen mit einer bestehenden Erkrankung der Herzkranzgefäße. Die Deutsche Herzstiftung verrät, welche Sportarten geeignet sind.
Bewegungsmangel ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung und das Fortschreiten einer koronaren Herzkrankheit (KHK). Dabei verengen oder verschließen sich die Herzkranzgefäße durch Fetteinlagerungen und Verkalkungen. Verengte Herzkranzgefäße erhöhen das Risiko für einen Herzinfarkt und verringern deutlich die körperliche Leistungsfähigkeit, da der Herzmuskel nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Jegliche Bewegung zu meiden, ist jedoch die falsche Strategie. Denn Bewegungsmangel fördert das Fortschreiten der KHK. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt Betroffenen regelmäßige, moderate Bewegung, um das Risiko für Herzinfarkt und Herzschwäche zu senken.
Ausdauersport hat viele günstige Effekte
„Von den moderaten Ausdaueraktivitäten wissen wir, dass sie die günstigsten Effekte auf das Herz von Patienten mit koronarer Herzkrankheit haben: also flottes Gehen, Radfahren, Walken, Joggen, Rudern oder Schwimmen. Betroffene können diese Aktivitäten leicht bei niedriger bis moderater Intensität durchführen“, rät Prof. Dr. med. Stephan Gielen vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Kardiologe am Universitätsklinikum Halle (Saale).
Mit Ausdaueraktivitäten lassen sich gleich mehrere günstige Effekte erzielen. „Die Leistungsfähigkeit und die Lebenserwartung der Patienten verbessern sich. Auch verringert sich die Zahl der Krankenhausaufenthalte. Das erhöht die Lebensqualität für die Betroffenen und ihre Familien“, unterstreicht Prof. Gielen. Darüber hinaus werden die Herzinfarkt-Risikofaktoren günstig beeinflusst: durch Gewichtsabnahme, Senkung von Blutfettwerten (Cholesterin) und Verbesserung der Blutdruckwerte.
Trainingsintensität mit Facharzt besprechen
Empfohlen wird ein Training von mindestens 30 Minuten fünfmal in der Woche. Die Trainingsintensität muss bei Herzpatienten immer vom Arzt individuell ermittelt und dosiert werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen und Komplikationen zu vermeiden. Betroffene sollten ihr Sportprogramm deshalb am besten gemeinsam mit dem Kardiologen aufstellen. So ist gewährleistet, dass die individuellen Leistungsgrenzen nicht überschritten werden.
Krafttraining als gute Ergänzung
Viele Menschen mit Herzerkrankungen profitieren auch von einem moderaten Krafttraining. Dabei werden Kraft und Flexibilität einzelner Muskelgruppen verbessert. Krafttraining wird am besten mit häufigen Wiederholungen und niedriger Last ausgeübt, zum Beispiel mit 30 Prozent der Maximallast, die der Patient stemmen kann, bei 20 Wiederholungen. „Allerdings sollten Betroffene auch hier bei ihrem Kardiologen klären, ob für sie Krafttraining in Frage kommt“, rät der Herzspezialist.
Ballsportarten sind weniger geeignet
Eher ungeeignet bei einer bestehenden Erkrankung der Herzkranzgefäße sind Ballsportarten wie Fußball, Handball, Squash oder Tennis, weil es bei diesen schnell zum Ehrgeiz kommt, den Ball unbedingt noch erreichen zu wollen. Dadurch ist oft ein hoher Krafteinsatz erforderlich, sodass als Folge Überlastungen des Herzmuskels auftreten können.
Schwimmen nur nach Absprache
Schwimmen bleibt Menschen vorbehalten, die kein erhöhtes Risiko für  Herzrhythmusstörungen haben. „Patienten mit einem implantierbaren Defibrillator ( Implantierbarer Cardioverter Defibrillator, ICD) sollten in jedem Fall nur nach Einverständnis des behandelnden Kardiologen schwimmen gehen, da der ICD nicht vor einem möglichen Bewusstseinsverlust als Folge der Herzrhythmusstörungen schützt“, betont Prof. Gielen. Generell sollte der Arzt entscheiden, ob Schwimmen eine geeignete Sportart ist. Wenn Schwimmen nicht in Frage kommt, brauchen Betroffene nicht Trübsal zu blasen. Es gibt ein großes Angebot an Ausdauersportarten. In der Regel findet jeder eine Sportart, die ihm Spaß bereitet.  

Worauf Betroffene mit einer KHK vor der Aufnahme einer Ausdaueraktivität achten und was mit dem Arzt geklärt werden sollte, erläutert die Deutsche Herzstiftung in dem neuen Experten-Sonderband „Herz in Gefahr“, den man unter http://www.herzstiftung.de/Koronare-Herzkrankheit-Sonderband.html|www.herzstiftung.de/khk-sonderband.html oder telefonisch unter 069 955128-400 anfordern kann.


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