Richtig reisen – gesund ankommen

Gefäße in Schwung bringen

 Lange Reisen zum Urlaubsort belasten die Gefäße in den Beinen. Dagegen helfen regelmäßige Pausen und kleine Bewegungen mit den Füßen.
Sandra Göbel/TÜV-Rheinland Lange Reisen zum Urlaubsort belasten die Gefäße in den Beinen. Dagegen helfen regelmäßige Pausen und kleine Bewegungen mit den Füßen.

Mit angewinkelten Beinen über lange Strecken auf engem Raum – so verbringen viele Urlauber ihre An- und Abreise. Das verschlechtert den Blutfluss in den Beinen. Es drohen Schwellungen, Druckgefü


Mit angewinkelten Beinen über lange Strecken auf engem Raum – so verbringen viele Urlauber ihre An- und Abreise. Das verschlechtert den Blutfluss in den Beinen. Es drohen Schwellungen, Druckgefühle in den Waden und Thrombosen. Je nach Verkehrsmittel gibt es Tricks, um möglichst entspannt am Ziel anzukommen.
Ausreichend Pausen einplanen
Auf langen Autofahrten ist die richtige Sitzeinstellung entscheidend. Die Lehne sollte den Rücken von den Schultern bis zum Gesäß abstützen und die Sitzfläche etwa drei Fingerbreit vor der Kniekehle enden. Das ermöglicht eine gute Blutzirkulation in den Beinen. Zudem rät Dr. Wiete Schramm, Gesundheitsexpertin von TÜV Rheinland: „Es ist sinnvoll, alle zwei Stunden eine Pause von etwa 15 Minuten zu machen, bei der alle das Auto verlassen und sich bewegen“. Vor allem nach einem Stau sind regelmäßige Pausen wichtig, denn für den Fahrer ist Stop-and-go häufig anstrengender als fließender Verkehr.
Mit den Füßen wippen
Ist es nicht möglich, sich die Füße zu vertreten, helfen kleine Übungen im Sitzen dabei, den Blutfluss im Bein zu verbessern. Etwa die Fußwippe: Der Reisende stellt seine Füße flach auf den Boden, die Beine sind geschlossen und die Zehen zeigen nach vorn. Abwechselnd hebt er nun Fersen und Zehen an. Dazwischen drückt er die Fußsohle immer wieder fest auf den Boden. „Fünf Wiederholungen, alle halbe Stunde reichen aus“, erklärt Dr. Wiete Schramm.
Im Flugzeug viel trinken
Auf langen Flugreisen besteht die Gefahr einer Thrombose. „Natürlich gibt es Risikofaktoren wie Übergewicht, Krampfadern, fortgeschrittenes Alter, Antibabypille und Rauchen, die die Bildung eines Blutgerinnsels begünstigen. Aber im Grunde kann die Thrombose jeden Fluggast treffen“, stellt Dr. Wiete Schramm klar. Der künstliche Luftdruck in der Kabine erweitert die Gefäße, was den Blutfluss verlangsamt. Die niedrige Luftfeuchtigkeit an Bord trocknet den Organismus aus und verdickt das Blut zusätzlich. „Darum ist es wichtig, viel zu trinken, aber auf Alkohol zu verzichten. Durch seine entwässernden Eigenschaften trägt er zu einem weiteren Flüssigkeitsverlust bei, führt zu einer Erweiterung der Venen und damit erfolgt ein verminderter Rückfluss des Blutes in den Venen“, so die TÜV Rheinland-Expertin. Wer vorbeugen möchte, wählt einen Gangplatz mit etwas mehr Beinfreiheit und trägt Kompressionsstrümpfe. Bei Vorerkrankungen oder erhöhtem Risiko kann der Hausarzt vorab blutverdünnende Medikamente verschreiben.

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