Cannabisabhängigkeit
Was ist Cannabis? Blätter und Blüten der weiblichen Pflanze des indischen
Wirkung und Beschwerden
Der Cannabisrausch dauert 3?5 Stunden und zeichnet sich aus durch:
- Psychische Wirkung: euphorische („high“, „breit“), aber auch unerklärlich depressive Grundstimmung, Entspannung und psychomotorische Verlangsamung, Konzentrationsstörungen, Hin- und Herspringen der Gedanken und Ideen (Ideenflucht) und gesteigerter Appetit
- Körperliche Beschwerden: Mundtrockenheit, Bindehautrötung,
19k24|Tachykardie (schnelle Herzrhythmusstörungen) Störungen der Feinmotorik und Bronchitis - Bei längerem regelmäßigem Konsum kann es (etwa zehn Stunden nach dem letzten Konsum) zu Cannabisentzug mit milden Entzugserscheinungen kommen wie Reizbarkeit, innere Unruhe, Schlafstörungen und Angstzustände.
Die Erkrankung
Vor allem junge Menschen, die unsicher und ängstlich sind, sich zu Hause vernachlässigt oder den Leistungsanforderungen nicht gewachsen fühlen, neigen zur Entwicklung einer
Bei steigendem Cannabiskonsum fällt Eltern als erstes ein Nachlassen der Schulleistungen auf: Motivationsverlust, Ziellosigkeit, Lern-, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Passivität und allgemeine Lethargie nehmen zu. Bei dauerhaftem Konsum kann eine chronische Bronchitis entstehen, auch Krebs der Atemwege wurde schon festgestellt. Bei Männern lässt die Produktion von Spermien nach.
Nach plötzlichem Absetzen kommt es – wie auch bei anderen Drogen – zu einem
Das macht der Arzt oder Therapeut
Nur bei schwerer Cannabisabhängigkeit (hoch dosierter Langzeitkonsum) ist ein stationärer Entzug – ähnlich wie beim Alkoholmissbrauch – erforderlich. Meist genügt eine
Unterstützung durch Angehörige
Wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind Cannabis konsumiert, sollten sie das Problem offen ansprechen. Da THC im Urin, aber auch in den Haaren nachweisbar ist, schafft eine Laboruntersuchung beim Hausarzt schnell Klarheit. Vor allem aber hilft es dem Konsumenten, mit den Eltern oder einer anderen Vertrauensperson darüber zu sprechen, was ihn belastet und was schiefläuft in seinem Leben. Alternativ können Eltern auch darauf drängen, dass ihr Kind sich an eine Beratungsstelle wendet. Die meisten Drogenberatungsstellen sind als offene Angebote konzipiert, wo die Betroffenen anonym bleiben können.
Weiterführende Informationen
http://www.drugcom.de|www.drugcom.de – Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA, Köln): Kostenfreie und der Schweigepflicht unterliegende persönliche Beratung. Mit Link zu Quit the Shit, einem Ausstiegsprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene mit anonymen Informations- und Beratungsmöglichkeiten.- L. Lindberg; C. Haasen: Wenn Cannabis der Seele schadet. Hilfe bei Sucht und psychischen Störungen. Walter, 2005. Die Autoren stellen den Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und psychischen Erkrankungen dar, zeigen die Gefahren an Fallbeispielen auf.
- A. Barth: Breit. Mein Leben als Kiffer. Rowohlt Taschenbuch, 2005. Der 20-jährige Autor hat vier Jahre lang keinen Tag ohne Kiffen verbracht. Er beschreibt seinen allmählichen Absturz und den Verlust seiner Jugend.