Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Wachstumshormon und IGF-1 (IGF-I, Insulin like growth factor, Somatomedin C)

Das Wachstumshormon (HGH, STH) wird im Hypophysenvorderlappen gebildet, nachts mehr als tags. Es wirkt jedoch überwiegend nicht direkt, sondern stimuliert in der Leber die Bildung von IGF-1, das der wichtigste Vermittler der Wachstumshormonwirkungen ist.

Normalwerte (Blut) 

  • Wachstumshormon: Erwachsene 0–8 µg/l, mit zunehmendem Alter absinkend
  • IGF-1: Junge Erwachsene 120–400 µg/l, mit zunehmendem Alter absinkend

Indikation

  • Verdacht auf Wachstumshormon-Mangel oder -Überproduktion (z.B. bei Großwuchs, Minderwuchs)
  • Therapiekontrolle bei Gabe von Wachstumshormon

Ursachen erhöhter Werte

  • Krankhafter Großwuchs oder Akromegalie durch abnorme Produktion von Wachstumshormon bei Hypophysenvorderlappenadenom
  • Übergewicht

Ursachen erniedrigter Werte

  • Hypophysenvorderlappen-Unterfunktion
  • Magersucht

Hinweise

Einzelbestimmungen des Wachstumshormons lassen nur bei deutlichen Veränderungen eine Aussage zu, weshalb meist Funktionstests durchgeführt werden.

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