Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Vitamin B12 (Cobalamin)

Vitamin B12 (Cobalamin) ist ein wasserlösliches Vitamin mit Bedeutung vor allem für die Bildung roter Blutkörperchen und das Nervensystem (Vorkommen, Funktion und täglicher Bedarf). Obschon der Bedarf gering ist und Vitamin B12 in der Leber gespeichert werden kann, sind Mangelerscheinungen verhältnismäßig häufig, insbesondere bei älteren Menschen.

Normalbereich (Blut)

> 250 ng/l

Indikation

  • Erhöhtes Risiko für Vitamin-B12-Mangel, z.B. bei Erkrankungen oder nach operativer Entfernung von Teilen des Magens oder Darms
  • Megaloblastäre Anämie
  • Unklare neurologischer Symptome, v.a. Gangunsicherheit, Lähmungen, schmerzhafte Missempfindungen
  • Zu hoher Homozysteinspiegel im Blut, der durch Vitamin-B12-Mangel verursacht sein kann

Ursachen erniedrigter Werte

  • Streng vegetarische Ernährung, Mangel- und Fehlernährung
  • Autoimmungastritis, eine chronische Magenschleimhautenzündung mit dadurch bedingtem Mangel des zur Vitamin-B12-Aufnahme notwendigen Intrinsic-Faktor
  • Entfernung großer Teile oder des ganzen Magens, ebenfalls mit der Folge eines Intrinsic-Faktor-Mangels
  • Verminderte Säureproduktion des Magens, z.B. bei älteren Menschen, Behandlung mit Medikamenten, die die Bildung von Magensäure reduzieren
  • Darmerkrankungen mit verminderter Aufnahme von Vitamin B12 aus dem Darm

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