Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

MCH (mean corpuscular hemoglobin)

Das MCH gibt den mittleren Hämoglobingehalt des einzelnen roten Blutkörperchens an. Wie die übrigen Erythrozytenindizes MCV, MCHC und RDW wird es heute bei der Anfertigung eines kleinen (roten) Blutbilds automatisch mit berechnet. Das MCH ändert sich meist gleichsinnig mit dem MCV.

Bei einer Blutarmut (Anämie) mit erniedrigtem MCH spricht man von hypochromer Anämie (hypochrom bedeutet hier zu wenig roter Blutfarbstoff), eine Blutarmut mit normalem MCH wird als normochrome Anämie bezeichnet und eine mit erhöhtem MCH als hyperchrome Anämie.

Normalbereich (Blut)

27–34 pg

Indikation

Klassifikation und erste Ursacheneingrenzung bei Blutarmut (Anämie)

Ursachen erhöhter Werte

  • Vitamin-B12- oder Folsäuremangel
  • Eisenmangelanämie unter Behandlung

Ursachen erniedrigter Werte

  • Eisen-, Kupfer- oder Vitamin-B6-Mangel

Hinweise

Ein normales MCH kann bei einer Blutarmut im Rahmen von Entzündungen oder Tumoren oder bei einer nierenbedingten Blutarmut auftreten.

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