Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.
Ketone im Urin
Bei sehr schlecht eingestelltem Diabetes, aber auch beim Fasten, werden statt Glukose Fettsäuren verstoffwechselt. In der Folge werden in der Leber Ketone (z. B. Acetessigsäure und beta-Hydroxybuttersäure) gebildet und ins Blut freigesetzt. Bei großen Mengen von Ketonen droht eine metabolische Azidose.
Normalbereich (Urin-Teststreifen)
Negativ
Indikation
- Stoffwechselkontrolle bei Diabetes
- Unklare Azidose (Blut-Übersäuerung, Blutgasanalyse).
Ursachen erhöhter Werte
- Diabetische Ketoazidose, v. a. bei Typ-1-Diabetes
- Alkoholische Ketoazidose bei Alkoholmissbrauch und gleichzeitiger Nahrungskarenz (Kalorien werden nur noch in Form von Alkoholika zu sich genommen) oder dauerndem Erbrechen
- Starke körperliche Belastung, Hungerzustände, andere schwerste Erkrankungen.