Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.
gamma-GT
Das Enzym gamma-GT findet sich zwar in höheren Konzentrationen in Leber, Nieren und Dünndarm. Die gamma-GT-Konzentrationen im Blut lassen aber Rückschlüsse auf Leber bzw. Gallenwege zu, da die im Blut messbare gamma-GT fast nur aus diesen kommt.
Normalbereich (Blut)
- Frauen: < 38 U/l (Messung bei 37 °C)
- Männer: < 55 U/l (Messung bei 37 °C)
Indikation
- Diagnose und Verlaufskontrolle von Erkrankungen der Leber und der Gallenwege
- Diagnose und Verlaufskontrolle bei chronischem Alkoholmissbrauch.
Ursachen erhöhter Werte
- Gallenstauung, entweder in der Leber oder durch Abflussstörungen der Galle, z. B. bei Steinen in den Gallengängen, Tumor der Bauchspeicheldrüse, Gallengangsentzündung
- Lebererkrankungen
- Alkoholmissbrauch
- Einnahme der „Pille“ und anderer Medikamente (z. B. Mittel gegen Epilepsie, Rheumamedikamente oder harntreibende Medikamente).