Laborwerte von A-Z
Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.
Cadmium
Das Schwermetall Cadmium (Cd) schädigt bei Langzeitbelastung vor allem die Nasenschleimhäute (Cadmiumschnupfen) und die Nieren und fördert eine Osteoporose. Zudem ist Cadmium als krebserregender Stoff eingestuft. Nicht beruflich exponierte Nichtraucher nehmen Cadmium vor allem über die Nahrung auf, Raucher außerdem über den Zigarettenrauch. Beruflich exponiert sind z.B. Arbeiter in Erzhütten, in der Farbpigment-, Rostschutzmittel oder Akkumulatorenherstellung. Akute Cadmiumvergiftungen sind sehr selten.
Normalbereich
- Blut: Nichtraucher < 1,7 µg/l (15 nmol/l), Raucher < 8 µg/l (71 nmol/l)
- 24-Stunden-Sammelurin: < 1,5 µg/24 Std. (13 nmol/24 Std.)
Indikation
Verdacht auf akute (z.B. Einatmen von Cadmiumdämpfen) und chronische Vergiftung bei Arbeitern in entsprechenden Industriebetrieben