Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

AT III (Antithrombin III)

AT III ist ein in der Leber produziertes Eiweiß, das mehrere Gerinnungsfaktoren und somit die Blutgerinnung hemmt.

Normalbereich (Blut)

  • Aktivität: 70–120 %
  • Konzentration: 0,14–0,39 g/l

Indikation

  • Unklare Thrombosen und Embolien
  • Nachweis, Verlaufs- und Therapiekontrolle einer Verbrauchskoagulopathie
  • Unwirksamkeit einer Behandlung mit Heparin
  • Beurteilung einer Thrombosegefährdung

Ursachen erhöhter Werte

  • Entzündungen
  • Behandlung mit Cumarinen (z.B. Marcumar®)

Ursachen erniedrigter Werte

  • Angeborener Antithrombin-Mangel (führt zu Thrombosen und Embolien bereits im jüngeren Lebensalter)
  • Schwere Leberschäden, v.a. Leberzirrhose
  • Starker Eiweißverlust, z.B. bei nephrotischem Syndrom, bei großen Wunden oder Verbrennungen
  • Verbrauchskoagulopathie
  • Heparintherapie

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