Pfeiffersches Drüsenfieber

Pfeiffersches Drüsenfieber (Infektiöse Mononukleose, Monozytenangina): Ansteckende Allgemeinerkrankung, die überwiegend Abwehrgewebe wie die Gaumenmandeln, aber auch Lymphknoten und Milz befällt. Krankheitserreger ist das Epstein-Barr-Virus, das durch Tröpfchen oder Speichel übertragen wird. Betroffen sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene (daher auch Studentenfieber oder Kusskrankheit, auch Kissing Disease genannt).

Leitbeschwerden

  • Ankündigung durch Müdigkeit, Schlafstörungen und Appetitlosigkeit
  • Dann mäßiges Fieber (38–39 °C), Kopf- und Gliederschmerzen
  • Schluckbeschwerden und Schmerzen beim Mundöffnen
  • Geschwollene Lymphknoten im Bereich von Kieferwinkel und Hals

Wann zum Arzt

Spätestens am nächsten Tag bei rasch einsetzendem hohen Fieber und starkem Krankheitsgefühl.

Die Erkrankung

Das Pfeiffersche Drüsenfieber äußert sich vielgestaltig: Während die Krankheit bei Kleinkindern häufig unbemerkt verläuft, treten in späteren Lebensjahren typische Beschwerden auf. Diese reichen von leichten Grippesymptomen (einige Tage Halsschmerzen und Fieber) bis hin zu einer ausgeprägten Angina. Häufig erscheinen weißgraue Beläge auf den Mandeln, weshalb die Krankheit nicht selten als Streptokokken-Angina fehlgedeutet wird. Tatsächlich kann sich eine „echte“ bakterielle Angina als Folgeerkrankung auf den durch das Epstein-Barr-Virus geschädigten Mandeln entwickeln.

Weitere Anzeichen des Pfeifferschen Drüsenfiebers sind ein kurzzeitig auftretender, feinfleckiger Hautausschlag sowie eine erhebliche und manchmal über Wochen anhaltende Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Zu den Begleiterscheinungen gehören charakteristische Blutbildveränderungen sowie Leber- und Milzschwellungen. Mitbeteiligungen von Herz, Nieren, Hirnhaut und Gehirn sind demgegenüber sehr selten.

Das macht der Arzt

Zuerst führt der Arzt eine Spiegeluntersuchung des Rachenraums durch. Dabei sind hochrote, geschwollene mit weißgrauen Belägen bedeckte Mandeln ein erster Hinweis auf Pfeiffersches Drüsenfieber. Bei Bedarf lässt der Arzt etwas Blut im Labor auf charakteristische Veränderungen der weißen Blutkörperchen (B-Lymphozyten) sowie auf Abwehrstoffe gegen das Virus untersuchen. Zusätzlich tastet der Arzt die Lymphknoten an Unterkiefer und Hals sowie die Milz und Leber auf Vergrößerungen ab. Außerdem kann ein Ultraschall von Milz und Leber erfolgen.

Spezielle Medikamente zur Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfiebers sind nicht verfügbar, es existiert auch kein Impfstoff zur Vorbeugung. Bei seltenen schweren Verläufen bzw. Komplikationen ist eine kurzzeitige Kortisonbehandlung und/oder eine operative Entfernung der Gaumenmandeln, dem Ort der größten Virusvermehrung, notwendig. Antibiotika sind nicht wirksam, sie werden vom Arzt nur dann verordnet, wenn nicht klar ist, ob nicht doch eine Streptokokken-Angina vorliegt und die Labordiagnostik nicht abgewertet werden soll oder nicht verfügbar ist.

Es gibt auch einen Schnelltest zur Untersuchung des Bluts auf Epstein-Barr-Viren (EBV-Schnelltest, Monotest), den der Arzt selbst in der Praxis durchführen kann. Er weist den Erreger mit 90%-iger Sicherheit nach. In der Praxis wird er jedoch nicht oft eingesetzt, da er gerade bei Kindern ungenau ist.

Selbsthilfe und Komplementärmedizin

Bei Fieber und starkem Krankheitsgefühl sollten Sie Bettruhe einhalten. Gegen die Schluckbeschwerden helfen die gleichen Maßnahmen wie bei einer Angina.

Bei einer geschwollenen Milz sollten Kontaktsportarten wie Fußball mehrere Wochen vermieden werden, da die Milz bei starken Schlägen platzen könnte.

Homöopathie. Es gibt eine Reihe von Patientenberichten, wonach v. a. die typischen Späterscheinungen wie Müdigkeit, Kraft- und Antriebslosigkeit mit einer homöopathischen Konstitutionsbehandlung rascher überwunden wurden.