Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Blutkörperchen, weiße

Zu den weißen Blutkörperchen zählen die Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten. Sie gehören zum Immunsystem und bekämpfen Krankheitserreger oder andere fremde Substanzen, aber auch kranke körpereigene Zellen.

Normalbereich

  • Blut: 4 000–10 000/ml
  • Urin: Urin-Teststreifen negativ, Urinsediment < 5 weiße Blutkörperchen/Gesichtsfeld bzw. < 8/Gl Urin
  • Liquor: < 4 weiße Blutkörperchen/l

Indikation

  • Blut: Diagnose, Verlaufs- und Therapiekontrolle, z. B. von Infektionen, Entzündungen, Gewebezerstörungen, Vergiftungen, Blut- bzw. Knochenmark- oder Tumorerkrankungen
  • Urin: Erkrankungen der Nieren oder Harnwege, insbesondere Verdacht auf Entzündung
  • Liquor: Verdacht auf Infektionen oder andere Entzündungen des (zentralen) Nervensystems

Ursachen erhöhter Werte (Leukozytose)

  • Blut (Differenzialblutbild)
  • Urin: Entzündliche, infektiöse oder bösartige Erkrankungen der Niere oder Harnwege sowie der Prostata beim Mann
  • Liquor: z. B. Hirnhautentzündung, Multiple Sklerose.

Ursachen erniedrigter Werte (Leukopenie)

  • Blut (Differenzialblutbild)
  • Urin und Liquor: ohne Krankheitswert.

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