Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

AP (Alkalische [Gesamt]Phosphatase)

Bei der alkalischen [Gesamt-]Phosphatase (Gesamt-AP), kurz AP, handelt es sich nicht um ein Enzym, sondern um mehrere ähnliche Enzyme (Isoenzyme), von denen diagnostisch die Leber-AP und die Knochen-AP (Alkalische-Knochen-Phosphatase) am bedeutsamsten sind. Meist reicht die Bestimmung der alkalischen Gesamt-Phosphatase, die aufwendigere Bestimmung einzelner Isoenzyme ist nur selten nötig.

Normalbereich (Blut)

  • Frauen: < 105 U/l (Messung bei 37 °C)
  • Männer: < 130 U/l (Messung bei 37 °C)

Indikation

Unklare Knochen-, Leber- oder Gallenwegserkrankung.

Ursachen erhöhter Werte

  • Leber- und Gallenwegserkrankungen wie z. B. Gallenstauung (Cholestase), akute Virushepatitis, Leberzirrhose
  • Knochenerkrankungen mit einer vermehrten Aktivität der knochenbildenden Zellen (Osteoblasten): Paget-Krankheit  (Osteodystrophia deformans, eine seltene fortschreitende Knochenverdickung mit Neigung zu Knochenbrüchen schon bei geringer Belastung), Knochentumoren, Knochenmetastasen, Osteomalazie, Heilungsphase von Knochenbrüchen
  • Nebenschilddrüsen-Überfunktion (Hyperparathyreoidismus).

Hinweise

Erhöhte Werte ohne Krankheitswert findet man beim Knochenwachstum bei Kindern (Knochen-AP) sowie im letzten Drittel einer Schwangerschaft (Plazenta-AP). Auch einige Medikamente können den Wert beeinflussen.

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